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11. März 2017

Jedes Jahr mache ich Fotos von Schneeglöckchen,
warum ich dies Jahr noch nicht unterwegs war zu ihnen -
keine Ahnung, vielleicht wegen des schlechten Wetters.

Heute morgen jedenfalls machte ich mich recht früh auf die Socken.

Leider nicht früh genug- den spektakulären Monduntergang um 6.26 Uhr hatte ich schon verpasst.

Aber zum Sonnenaufgang um kurz nach sieben war ich unterwegs.

Tautropfen glitzerten im ersten Sonnenlicht, und der Kirchturm schummelte sich dezent ins Bild.

Dann sah ich die ersten Schneeglöckchen, nicht viele, aber immerhin...

Von diesen Tautropfen konnte ich gar nicht genug kriegen!
Hinter der Brücke nach Frankeshoven bog ich ab auf die Wiese und lief am trockenen Finkelbach entlang.
Auf dieser Strecke stelle ich die Kamera immer schon mal drauf ein, dass vielleicht ein Reh den Weg kreuzt.
Kurze Belichtungszeit, Serienaufnahme, erhöhte ISO-Werte.

Aber es kam kein Reh.
Dafür hörte ich plötzlich feine Stimmchen: "Achtung, da kommt sie! Macht Euch fertig!"
Und: "Oh nein, ausgerechnet jetzt, ich bin doch schon fast verblüht!"

In hellen Scharen standen die Schneeglöckchen rechts und links vom Weg ztwischen den Bäumen,
es kommt mir vor, als würden es jedes Jahr mehr.
"Wo bleibst du denn so lange? Wir warten schon sein Wochen", begrüßten sie mich schnatternd .
"Wir blühen uns hier einen Ast und du..."schimpften sie.
"Du weißt doch, wir sind nur kurze Zeit hier!"

OK, ok, jetzt bin ich ja da! beruhigte ich sie. Wer will zuerst?
"Wir natürlich, wir sind die schönsten!"

"Und wir, gerade steht die Sonne so schön auf unsere Glöckchen!"

Selbstverständlich kamen auch die von der anderen Wegseite dran, mit Sonne im Hintergrund.

"Nein, die Sonnenstrahlen mehr sternförmig!" forderten sie. Bitte sehr.

So, jetzt muss ich aber weiter, bei Richardshoven stehen sicher noch mehr!

Und tatsächlich - Schneeglöckchen, wohin das Auge reicht.

He, zwei kleine Narzissen, wo kommt ihr denn her?
"Uns war es im Vorgarten zu langweilig, da sind wir ausgewandert.
Hier ist es viel lustiger!" schnatterten sie.

Hier ins trockenen Bett des Finkelbaches war die Sonne noch nicht hingekommen,
viele Glöckchen waren noch zu.

Tautropfen an Schneeglöckchen - köstlich!

Diese Diva verlangte ein Einzelportrait.

Ich hatte kein Handy dabei, sonst hätte ich ein Selfi gemacht,
wie ich platt auf dem Boden liege, gemäß dem Grundsatz:
Man muss sich mit dem Motiv auf Augenhöhe bringen.

So kann ich Euch nur dies Selbstprotrait zeigen

Auf dem Rückweg nach Hause traf ich diese Narzissen in einem gepflegten Vorgarten.
Ich erzählte ihnen von den beiden Schwestern im Schneeglöckchenfeld,
aber sie rümpften nur die Nase.
"Sich gemein machen mit Wildblumen - nein, das ist nicht unser Ding", meinten sie.

Wenn ihr wüßtet, was Euch entgeht! dachte ich.

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